Brustkrebs ist nach wie vor die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen weltweit, und in den letzten Jahren zeigt sich ein besorgniserregender Anstieg der Brustkrebsfälle bei jüngeren Frauen unter 50 Jahren. Laut dem jüngsten Bericht der American Cancer Society stieg die Inzidenzrate von Brustkrebs zwischen 2012 und 2021 jährlich um 1,4 % bei Frauen unter 50 Jahren, während sie bei Frauen über 50 nur um 0,7 % anstieg. Besonders betroffen sind junge asiatisch-amerikanische Frauen, die die höchsten Raten verzeichnen.
Ein bedeutender Teil des Anstiegs bei jüngeren Frauen ist auf hormonrezeptor-positive Brustkrebsarten im Frühstadium zurückzuführen. Diese Art von Brustkrebs wird häufig bei Routineuntersuchungen entdeckt, was einerseits für eine verbesserte Früherkennung spricht, andererseits jedoch auch auf die steigende Zahl von Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum und Veränderungen in der reproduktiven Gesundheit hinweist. Beispielsweise führen spätere Schwangerschaften oder das Ausbleiben einer Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko für diese Krebsart. All diese Faktoren sind in der modernen Gesellschaft häufiger geworden und könnten den Anstieg erklären.
Trotz des medizinischen Fortschritts und der verbesserten Behandlungsmöglichkeiten bestehen weiterhin große Unterschiede bei der Überlebensrate zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen. Während die Sterblichkeitsrate insgesamt seit 1989 um 44 % gesunken ist, sind schwarze Frauen immer noch erheblich benachteiligt. Die Sterblichkeitsrate bei ihnen ist 38 % höher als bei weißen Frauen, obwohl die Inzidenzrate sogar 5 % niedriger ist. Diese Diskrepanz wird auf soziale Ungleichheiten und Unterschiede in der Behandlung und dem Zugang zu hochwertigen Gesundheitseinrichtungen zurückgeführt. Ein weiterer Faktor ist die größere Häufigkeit von dreifach-negativem Brustkrebs bei schwarzen Frauen, eine besonders aggressive Form von Brustkrebs, die schwerer zu behandeln ist.
Der Anstieg von Brustkrebs bei jüngeren Frauen zeigt, wie wichtig Früherkennung und präventive Maßnahmen sind. Mammographien und genetische Tests sollten nicht nur für ältere Frauen in Betracht gezogen werden, sondern auch jüngere Frauen in Risikogruppen könnten von regelmäßigen Untersuchungen profitieren. Es ist entscheidend, dass sich das Gesundheitswesen auf die Verbesserung des Zugangs zur Krebsfrüherkennung und die Gleichstellung in der Gesundheitsversorgung konzentriert, um die Kluft zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu schließen und den Anstieg der Brustkrebsfälle bei jungen Frauen zu bewältigen.