Neue Hoffnung für Bauchspeicheldrüsenkrebs: Zwei RAS(ON)-Inhibitoren vorgestellt

Diesen Monat gab es spannende Präsentationen über neue Entwicklungen im Bereich der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, speziell über zwei RAS(ON)-Inhibitoren: RMC-9805 und RMC-6236. Diese Medikamente zielen auf mutierte RAS-Proteine ab, die eine zentrale Rolle im Wachstum von Tumorzellen spielen. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf diese vielversprechenden Entwicklungen werfen.

1. RMC-9805: Ein G12D-spezifischer Inhibitor

  • Funktion: RMC-9805 ist ein selektiver Inhibitor für die G12D-Mutation des RAS(ON)-Proteins, der auf den aktiven GTP-gebundenen Zustand von RAS abzielt. Diese Mutation ist besonders häufig bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (PDAC, pankreatisches duktales Adenokarzinom) anzutreffen.
  • Klinische Daten: Die ersten Ergebnisse einer Studie mit Patienten mit fortgeschrittenem PDAC wurden vorgestellt. Die Daten zeigen eine vielversprechende Verträglichkeit und eine antitumorale Wirkung, mit einer Gesamtansprechrate (ORR) von etwa 30 %. Die häufigste Nebenwirkung war Übelkeit, überwiegend Grad 1-2, was darauf hindeutet, dass das Medikament potenziell wirksam ist, während kritische Nebenwirkungen kontrollierbar bleiben.

2. RMC-6236: Ein pan-RAS Inhibitor mit breiter Anwendung

  • Funktion: RMC-6236 hemmt die RAS-Signalübertragung, indem es an das mutierte Protein im «aktiven» Zustand bindet, ähnlich wie RMC-9805. Allerdings hat RMC-6236 möglicherweise eine breitere Anwendung, da es auf verschiedene RAS-Mutationen abzielt.
  • Klinische Aktivität: Aktuelle Daten, die auf Veranstaltungen wie dem Symposium der Europäischen Organisation für Krebsforschung und -behandlung (EORTC) präsentiert wurden, zeigten eine vielversprechende Wirksamkeit bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Medikament konnte Tumoren bei einem beträchtlichen Teil der Patienten verkleinern, was einen Wandel in den Behandlungsansätzen für PDAC einleiten könnte.

Diskussion zu den Inhibitoren:

  • Tumor-selektive Aktivität: Beide Inhibitoren zeigen eine hohe Selektivität für Tumorzellen im Vergleich zu normalen Zellen. Das bedeutet, dass die Nebenwirkungen, die bei breit wirkenden Behandlungen häufig auftreten, reduziert werden könnten.
  • Kombinationspotenzial: Es gibt große Hoffnungen, dass eine Kombination von RMC-6236 und RMC-9805 oder anderen Wirkstoffen die Effektivität der Behandlung weiter steigern könnte, indem mehrere Aspekte der RAS-gesteuerten Signalwege in den Krebszellen gleichzeitig angegriffen werden.
  • Phase-III-Studien: Pläne für weitere klinische Studien, einschließlich einer Phase-III-Studie für RMC-6236, wurden bereits erwähnt. Dies deutet darauf hin, dass sich diese Medikamente in Richtung der späten klinischen Erprobung bewegen und möglicherweise bald eine breitere Anwendung finden könnten, sofern die Ergebnisse weiterhin positiv ausfallen.

Diese Entwicklungen könnten ein großer Fortschritt bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs sein, insbesondere für Patienten mit RAS-Mutationen, die bei dieser Krebsart sehr häufig vorkommen. Der Fokus auf RAS(ON)-Inhibitoren zeigt einen vielversprechenden Ansatz: Die aktive Form der RAS-Proteine wird gezielt blockiert, wodurch die onkogenen Signalwege in den Krebszellen unterbrochen werden. Dies könnte für viele Patienten, die aktuell nur begrenzte Behandlungsoptionen haben, einen neuen Hoffnungsschimmer darstellen.

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