Metformin – seit Jahrzehnten ein bewährtes Mittel gegen Typ-2-Diabetes – wird zunehmend als potenzielles Geroprotektivum diskutiert. Die Hoffnung: altersbedingten Muskelabbau (Sarkopenie) und körperliche Gebrechlichkeit aufhalten. Doch wie gut funktioniert das wirklich?
📋 Eine aktuelle randomisierte, placebokontrollierte Studie aus England (MET-PREVENT, veröffentlicht in The Lancet Healthy Longevity, März 2025) untersuchte, ob Metformin die körperliche Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen mit wahrscheinlicher Sarkopenie und (prä-)Gebrechlichkeit verbessern kann.
🧪 Was wurde gemacht?
- 72 Teilnehmende, Durchschnittsalter: 80 Jahre
- Metformin 3× täglich (500 mg) vs. Placebo über 4 Monate
- Primärer Endpunkt: Gehgeschwindigkeit auf 4 Meter
❌ Ergebnis: Keine Wirkung
➡️ Kein Unterschied in Gehgeschwindigkeit, Muskelkraft oder Lebensqualität
➡️ Kein Vorteil in Aktivitäten des täglichen Lebens
➡️ Mehr Nebenwirkungen unter Metformin (Durchfall, Übelkeit, Klinikaufenthalte)
⚠️ Wichtig zu wissen:
- Die Verträglichkeit war schlecht: 38 % der Teilnehmenden brachen Metformin wegen Nebenwirkungen ab.
- Positive Effekte aus früheren Studien (v. a. bei weniger gebrechlichen Menschen) konnten nicht bestätigt werden.
🧠 Was bedeutet das?
Metformin scheint für gebrechliche ältere Menschen mit fortgeschrittener Sarkopenie nicht geeignet zu sein, um die körperliche Funktion zu verbessern. Es könnten sogar negative Effekte überwiegen.
➡️ Vielleicht liegt der optimale Einsatzbereich von Metformin eher bei gesunden, älteren Menschen mit frühem Funktionsverlust, bevor sich Gebrechlichkeit manifestiert.
📢 Fazit: Noch kein „Wundermittel“ gegen altersbedingten Muskelschwund – aber ein wichtiges Studienergebnis für die zukünftige Longevity-Forschung.
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