Die Verbreitung von Gesundheitsfehlinformationen auf TikTok

In der Welt von Tanzherausforderungen, Memes und zahlreichen Fan-Theorien über Taylor Swift hat TikTok eine neue Art von Inhalt gefunden: Gesundheitsinformationen. Doch eine aktuelle Studie der University of Chicago wirft ein warnendes Licht auf die auf der App verbreiteten Fehlinformationen.

Die Studie

Im Januar dieses Jahres analysierten Dr. Christopher Roxbury und die Medizinstudentin Rose Dimitroyannis 221 Videos über Sinusitis, oder Nasennebenhöhlenentzündungen, die innerhalb von 24 Stunden auf TikTok gepostet wurden. Die Ergebnisse waren besorgniserregend: Fast 60 % der Videos von Nichtmedizinern, also TikTok-Nutzern, die sich nicht als medizinische Fachkräfte identifizierten, enthielten ungenaue oder irreführende Informationen. Im Vergleich dazu enthielten nur 15 % der Videos von medizinischen Fachkräften fehlerhafte Informationen.

Beliebtheit und Sichtbarkeit

Die Studie zeigte auch, dass Videos von Nichtmedizinern weitaus populärer und sichtbarer waren. Dies ist problematisch, da die Algorithmus-betriebene Plattform von TikTok dazu neigt, Inhalte zu fördern, die viel Engagement erzeugen, anstatt solche, die genaue und fundierte Informationen bieten.

Risiken und Empfehlungen

Dr. Roxbury betonte, dass es ein „Münzwurf“ sei, ob eine Information auf TikTok korrekt ist oder nicht. Einige der verbreiteten Methoden, wie das Einführen von Knoblauch in die Nasenlöcher zur Bekämpfung von Sinusitis oder das Platzieren von Kartoffeln in die Socken, um „Toxine zu entfernen“, können nicht nur unwirksam, sondern auch gefährlich sein. Beispielsweise kann ein im Nasenloch stecken gebliebener Knoblauch eine Operation erforderlich machen.

Die Forscher warnen daher eindringlich, dass man gesundheitliche Informationen auf TikTok mit Vorsicht genießen und sich immer an einen medizinischen Fachmann wenden sollte, bevor man irgendwelche Behandlungen beginnt.

TikToks Maßnahmen gegen Fehlinformationen

TikTok hat Maßnahmen ergriffen, um Fehlinformationen einzudämmen. Laut einer Sprecherin der Plattform werden je nach Schweregrad der Fehlinformationen einige Videos entfernt oder ihre Reichweite wird eingeschränkt. Außerdem zeigt die Plattform Banner an, die Benutzer daran erinnern, einen Arzt zu konsultieren, wenn sie nach gesundheitsbezogenen Begriffen suchen.

Schlussfolgerung

Die Studie der University of Chicago hebt hervor, dass es keine gute Idee ist, seine Gesundheit auf dem Zufall zu basieren. Obwohl soziale Medien wie TikTok eine unterhaltsame und oft informative Plattform sein können, gibt es keine Alternative zu einer professionellen medizinischen Beratung. Bevor man also auf den neuesten viralen Gesundheitstrend aufspringt, sollte man sicherstellen, dass die Quelle vertrauenswürdig ist und im Zweifelsfall immer einen Arzt konsultieren.


Diese Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit, sich bei gesundheitlichen Fragen an medizinische Fachkräfte zu wenden, anstatt sich auf virale Videos in sozialen Medien zu verlassen. Die Verbreitung von Fehlinformationen kann schwerwiegende Konsequenzen haben, und es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, kritische Gesundheitsentscheidungen auf fundierten und überprüften Informationen zu basieren.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert