Die Behandlung von Magenkrebs

Die Behandlung von Magenkrebs ist ein komplexer Prozess, der eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachbereiche erfordert. Basierend auf den neuesten Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) gibt es mehrere Ansätze zur Behandlung, die je nach Stadium und Zustand des Patienten variieren.

Frühe Stadien von Magenkrebs

Für sehr frühe Magenkrebsstadien (Stadium IA) kann eine alleinige endoskopische oder chirurgische Resektion ausreichend sein. Diese minimalinvasive Methode eignet sich besonders, wenn der Tumor klein (≤2 cm) und gut differenziert ist. Ein interdisziplinäres Team sollte jedoch vor jeder Behandlungsentscheidung involviert sein, um die optimale Therapie zu planen.

Stadium IB bis III: Perioperative Therapie

Bei Patienten mit Stadium IB-III ist eine perioperative Chemotherapie (ChT) in Kombination mit einer radikalen Gastrektomie die bevorzugte Behandlungsmethode. Die perioperative Therapie umfasst Chemotherapie sowohl vor als auch nach der Operation, um den Tumor zu verkleinern und die Chancen auf eine vollständige Entfernung zu erhöhen. Hierbei wird oft ein Triplet-Chemotherapieregime verwendet, das aus einer Fluoropyrimidinverbindung, einem Platinpräparat und Docetaxel besteht.

Fortgeschrittene und metastasierte Stadien

Für Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkrebs empfiehlt ESMO den Einsatz von systemischer Chemotherapie als Standardbehandlung. Wenn der Tumor HER2-positiv ist, sollte Trastuzumab in Kombination mit einer Chemotherapie gegeben werden. Für Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren ist eine Kombination aus Pembrolizumab und Chemotherapie eine weitere Option. Der Einsatz von chirurgischen Maßnahmen, wie einer Gastrektomie, wird in diesen Fällen nur dann empfohlen, wenn dies zur Linderung von Symptomen notwendig ist.

Adjuvante und unterstützende Behandlungen

Für Patienten, die eine Operation ohne präoperative Chemotherapie erhalten haben, wird eine adjuvante Chemotherapie empfohlen, um die Rückfallwahrscheinlichkeit zu verringern. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei auch der Ernährungsunterstützung und der frühzeitigen palliativen Versorgung geschenkt werden, um die Lebensqualität der Patienten zu erhalten oder zu verbessern. Niedrig dosiertes Olanzapin kann zusätzlich zur Unterstützung des Appetits und zur Gewichtszunahme beitragen.

Nachsorge und Langzeitüberwachung

Eine regelmäßige Nachsorge ist wichtig, um mögliche Symptome eines Krankheitsrückfalls frühzeitig zu erkennen. Patienten sollten alle 6-12 Wochen mittels CT-Untersuchung des Thorax und Abdomens überwacht werden, insbesondere wenn eine weitere spezifische Krebstherapie in Betracht kommt.

Fazit

Die Behandlung von Magenkrebs erfordert ein abgestimmtes Vorgehen, das an den individuellen Zustand des Patienten angepasst wird. Frühe Stadien können oft mit chirurgischen Methoden behandelt werden, während fortgeschrittene Stadien eine Kombination aus Chemotherapie und gegebenenfalls zielgerichteter Therapie erfordern. Die ESMO-Richtlinien bieten eine klare Grundlage für die beste evidenzbasierte Behandlung von Magenkrebs, um die Chancen auf Heilung zu maximieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

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