Der Verlust an Muskelmasse während der Behandlung von Lungenkrebs

Verlust der Skelettmuskelmasse während der systemischen Therapie bei NSCLC ist ein Marker für schlechte Ergebnisse, insbesondere bei männlichen Patienten, wie die Ergebnisse dieser multizentrischen Studie nahelegen.

Die Körperzusammensetzung (BC) spielt eine entscheidende Rolle bei der Prognose und Behandlungsergebnissen von Krebspatienten, insbesondere bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Eine kürzlich veröffentlichte Studie im JAMA Oncology untersuchte den Zusammenhang zwischen Muskelmasse-Messungen und den Behandlungsergebnissen bei Patienten, die eine Immuntherapie erhalten.

Forschungsergebnisse und Methodik

Die Studie analysierte die Daten von 1791 Patienten, die im Dana-Farber Brigham Cancer Center (DFBCC) und in verschiedenen klinischen Studien behandelt wurden. Die Körperzusammensetzung wurde mittels computertomographischer (CT) Bilder bewertet, wobei spezifische Algorithmen zur automatischen Analyse der Körpersegmente verwendet wurden. Diese segmentierten die Skelettmuskulatur (SM), subkutanes Fettgewebe (SAT) und viszerales Fettgewebe (VAT).

Es wurde festgestellt, dass ein Verlust der Skelettmuskelmasse (SM) während der systemischen Therapie mit schlechteren onkologischen Ergebnissen verbunden war. Insbesondere bei männlichen Patienten war dieser Zusammenhang deutlich ausgeprägt. Frauen zeigten hingegen eine signifikante Assoziation zwischen der Dichteveränderung im subkutanen Fettgewebe (SAT) und den Behandlungsergebnissen.

Klinische Bedeutung

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Veränderungen in der Körperzusammensetzung als prognostischen Marker zu berücksichtigen. Automatisierte CT-basierte BC-Messungen könnten eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Risikofaktoren bei der Behandlungsplanung für fortgeschrittenes NSCLC sein. Dies könnte insbesondere bei der Entscheidung über den Einsatz von Immuntherapien und Kombinationsbehandlungen hilfreich sein.

Anwendung in der Praxis

Für Ärzte und Onkologen bedeutet dies, dass regelmäßige Überwachungen der Körperzusammensetzung während der Therapie durchgeführt werden sollten. Dies könnte helfen, frühzeitig ungünstige Veränderungen zu erkennen und die Therapie entsprechend anzupassen.

Zukunftsperspektiven

Die Integration automatisierter BC-Messungen in die klinische Praxis könnte die Personalisierung der Krebsbehandlung verbessern. Zukünftige Studien sollten sich darauf konzentrieren, die Mechanismen hinter den Veränderungen in der Körperzusammensetzung besser zu verstehen und deren Auswirkungen auf verschiedene Therapieansätze weiter zu erforschen.

Die Erkenntnisse aus dieser Studie zeigen, dass die Körperzusammensetzung ein wichtiger, aber oft übersehener Aspekt der Krebsbehandlung ist. Durch eine genauere Überwachung und Analyse dieser Parameter können die Behandlungsergebnisse für Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC potenziell verbessert werden.

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