Der Streuansatz in der Forschung: CDK4/6-Inhibitoren im neoadjuvanten Setting

In den letzten Jahren hat die Erforschung von CDK4/6-Inhibitoren bei HR-positivem, HER2-negativem frühem Brustkrebs stark zugenommen. Seit 2010 wurden etwa 40 Studien mit Tausenden Patienten gestartet. Trotz dieses umfangreichen Forschungsaufwands gibt es jedoch bisher keine Beweise, dass diese Inhibitoren das Überleben verbessern oder Chemotherapie ersetzen können.

Viele dieser Studien sind explorativ und unterpowered, mit dem Rückgang des Ki67-Antigens als primärem Endpunkt. Während CDK4/6i das Ki67-Antigen während der Behandlung reduzieren, bleibt der klinische Nutzen unklar. Studien wie NeoPalAna und NeoMONARCH zeigen sogar einen Anstieg des Ki67-Antigens nach Absetzen der Behandlung und eine mögliche Umstellung des Tumorphänotyps, was die Resistenz gegen Therapien erhöhen könnte.

Trotz der zahlreichen Studien bleibt der klinische Nutzen dieser Behandlungen fraglich, und pathologische Komplettremissionen sind selten. Der «Schrotflinten»-Ansatz in der Forschung – mit vielen ähnlichen Studien und variierenden Behandlungsansätzen – führt bisher zu keinen bedeutenden Fortschritten für Patienten.

Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Forschungsgruppen, mehr Transparenz bei der Veröffentlichung von Studiendaten und eine gründlichere Analyse bestehender Studien könnten zukünftige Forschungen effektiver und patientenorientierter gestalten.

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