
Chemotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von lokalisiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs, besonders wenn die Erstlinienbehandlung nicht ausreichend anspricht. Eine neue Meta-Analyse hat die Wirksamkeit eines Wechsels der Chemotherapie bei Patienten untersucht, die eine unzureichende Reaktion auf die Erstlinienbehandlung zeigten. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Wechsel der Therapie für etwa 20% der Patienten hilfreich sein kann, indem die Resektionsrate auf 42% erhöht wird.
Was ist ein Chemotherapie-Wechsel?
Ein Chemotherapie-Wechsel bedeutet, dass die Behandlung auf ein alternatives Medikamentenregime umgestellt wird, wenn die ursprüngliche Chemotherapie keine ausreichende Wirkung zeigt oder zu viel Nebenwirkungen hat. Häufige Chemotherapie-Regimes bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sind FOLFIRINOX (eine Kombination aus 5-Fluorouracil, Leucovorin, Irinotecan und Oxaliplatin) oder Gemcitabin kombiniert mit Nab-Paclitaxel. Bei der Behandlung von lokalisiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch PDAC genannt, kann dies entscheidend sein, um die Chancen auf eine chirurgische Entfernung des Tumors zu erhöhen.
Ergebnisse der Studie
Die systematische Übersicht umfasste fünf Studien mit insgesamt 863 Patienten, von denen die meisten entweder mit FOLFIRINOX oder Gemcitabin/Nab-Paclitaxel behandelt wurden. Von diesen erhielten 226 Patienten einen Wechsel der Chemotherapie, wobei die häufigsten Gründe für den Wechsel eine unzureichende Reaktion auf bildgebende Untersuchungen oder eine hohe Toxizität der Erstlinienmedikamente waren. Patienten, die ihre Chemotherapie wechselten, hatten eine Resektionsrate von 42%, was ähnlich ist wie bei denen, die bei der Erstlinienbehandlung blieben. Auch die Überlebensrate blieb vergleichbar.
Bedeutung für Patienten
Patienten mit lokalisiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs könnten von einem Wechsel der Chemotherapie profitieren, besonders wenn die Erstlinienbehandlung wenig wirksam ist. Der Wechsel ermöglicht eine bessere Chance auf chirurgische Entfernung und bietet eine ähnliche Langzeitüberlebensrate wie die fortgesetzte Erstlinientherapie.
Zukunftsperspektiven
Die Analyse zeigt, dass mehr Forschung nötig ist, um zu klären, welche Patienten am meisten von einem Wechsel der Chemotherapie profitieren. Aktuell laufen drei klinische Studien, die sich mit dem Thema Chemotherapie-Wechsel bei lokalisiertem PDAC befassen, um fundierte Empfehlungen für die Praxis zu entwickeln.
Fazit
Ein Chemotherapie-Wechsel kann bei etwa einem von fünf Patienten mit lokalisiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs nach unzureichendem Ansprechen auf die Erstlinientherapie sinnvoll sein. Dies könnte die Chance auf eine erfolgreiche Resektion erhöhen, ohne die Überlebensrate zu beeinträchtigen.