
In Outlive: The Science and Art of Longevity hebt Peter Attia die Bedeutung von Apolipoprotein B (ApoB) und Lipoprotein(a) (Lp[a]) bei der Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervor. Er argumentiert, dass ApoB und Lp(a) oft übersehen werden, obwohl sie wichtigere Indikatoren für das kardiovaskuläre Risiko sein können als das herkömmliche LDL-Cholesterin.
ApoB: Der wichtigste Marker für das kardiovaskuläre Risiko
Attia erklärt, dass ApoB eine entscheidende Rolle spielt, da es in allen atherogenen Partikeln enthalten ist, einschließlich LDL und anderer cholesterinhaltiger Partikel, die Plaques in den Arterien verursachen können. Er betont, dass die Anzahl der ApoB-haltigen Partikel ein direkteres Maß für das Risiko einer Arterienverkalkung darstellt als das LDL-Cholesterin allein. ApoB-Tests bieten eine genauere Einschätzung, da sie alle Partikel zählen, die potenziell atherogen wirken können, während LDL-C oft nur die Cholesterinmenge misst und das Risiko unterschätzen kann.
Attia befürwortet, dass Menschen, insbesondere solche mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, regelmäßig auf ApoB getestet werden sollten. Das sei entscheidend, um versteckte Risiken aufzudecken, die möglicherweise durch normale LDL-Werte übersehen werden.
Lp(a): Ein genetischer Risikofaktor
Lp(a) sieht Attia als einen besonders problematischen Faktor, da es genetisch bedingt ist und hohe Werte oft unabhängig vom Lebensstil oder den traditionellen Risikofaktoren sind. Er beschreibt Lp(a) als einen eigenständigen Risikomarker, der vor allem bei Menschen mit familiärer Vorbelastung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gemessen werden sollte.
Attia weist darauf hin, dass Lp(a) das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall signifikant erhöhen kann, selbst wenn andere Cholesterinwerte normal erscheinen. Da Lp(a)-Werte schwer durch Lebensstiländerungen zu beeinflussen sind, liegt der Schwerpunkt auf der Erkennung und dem Management dieses Risikos.
Fazit: Präzision in der Prävention
Peter Attia plädiert in seinem Buch dafür, ApoB und Lp(a) als unverzichtbare Marker in die kardiovaskuläre Prävention zu integrieren. Er argumentiert, dass durch die Messung beider Marker eine präzisere Risikobewertung und damit auch eine individuellere Therapie möglich wird. Attia sieht die Zukunft der Präventivmedizin in einer genaueren und umfassenderen Analyse solcher Biomarker, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiver vorzubeugen und die Lebensqualität und -dauer zu steigern.