Sotorasib bei Lungenkrebs: ein negatives Votum

Im folgenden Argument wird diskutiert, warum Sotorasib nicht als Behandlung für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit KRAS-G12C-Mutation nach vorheriger Behandlung mit platinbasierter Chemotherapie und Immuntherapie verschrieben werden sollte.

Die CodeBreaK 200-Studie zeigt zwar eine Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (PFS) bei der Verwendung von Sotorasib im Vergleich zu Docetaxel (5,6 gegenüber 4,5 Monaten; HR: 0,66 [95%-KI: 0,51-0,86]; p = 0,0017), es gibt jedoch wesentliche Bedenken hinsichtlich der Gesamtüberlebenszeit (OS), der Kosten und der Behandlungsnebenwirkungen.

Erstens weist die Studie keinen signifikanten Unterschied in der Gesamtüberlebenszeit zwischen Sotorasib und Docetaxel auf (median 10,6 vs. 11,3 Monate; HR: 1,01 [95%-KI: 0,77-1,33]; p = 0,53). Dies deutet darauf hin, dass Sotorasib keinen klaren Überlebensvorteil gegenüber der bestehenden Standardbehandlung bietet.

Zweitens sind die Kosten für die Behandlung mit Sotorasib erheblich höher als die für Docetaxel. Die Behandlung mit Sotorasib kostet für 28 Tage 7.672 Euro, was bei einer medianen Behandlungsdauer von 20 Wochen insgesamt 38.360 Euro entspricht. Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten für Docetaxel auf 2.374 Euro bei einer medianen Behandlungsdauer von 12 Wochen. Angesichts der marginalen Verbesserung der PFS und des Fehlens eines Überlebensvorteils erscheinen diese Kosten unverhältnismäßig.

Drittens sind die mit Sotorasib verbundenen Nebenwirkungen, einschließlich der berichteten Fälle von Grad 3 oder höheren Toxizitäten, wie Diarrhö und Anstieg der Leberenzyme (ALAT und ASAT), ein weiterer Grund zur Besorgnis. Obwohl ähnliche Toxizitätsraten bei Docetaxel beobachtet wurden, ist die Tatsache, dass keine deutliche Verbesserung der Lebensqualität oder des Überlebens mit Sotorasib im Vergleich zu Docetaxel gezeigt wurde, bedeutsam.

Viertens erfüllt die Studie nicht die PASKWIL-2023-Kriterien für palliative Behandlungen in Studien, bei denen die mediane Überlebenszeit in der Kontrollgruppe 12 Monate oder kürzer ist. Dies unterstreicht die begrenzte klinische Bedeutung der Ergebnisse für die Behandlung von Patienten in einem palliativen Kontext.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass angesichts des Fehlens eines nachgewiesenen Überlebensvorteils, der hohen Kosten und der signifikanten Nebenwirkungen Sotorasib nicht als bevorzugte Behandlungsoption für Patienten mit NSCLC und KRAS-G12C-Mutation empfohlen werden sollte. Es ist wichtig, dass Entscheidungen über Krebsbehandlungen auf soliden Beweisen basieren, die sowohl die Lebensqualität als auch das Kosten-Nutz

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